Konzept Verein re-serviert
Food Waste wird in der Gesellschaft zunehmend als nicht mehr tolerierbar gewertet. Die Entsorgung geniessbarer Lebensmittel erscheint in Anbetracht weltweiter und auch in der Schweiz wachsender Armut unzumutbar und skandalös. Deshalb wollen wir diese Lebensmittel vor der Vernichtung retten und an interessierte Personen ver- teilen. Obwohl unser Hauptaugenmerk auf der Rettung und Verteilung von Lebensmit- teln liegt, nehmen wir unterdessen auch Ware aus dem Non-Food-Sortiment dankend entgegen und geben diese an Interessierte weiter.
Der Verein re-serviert möchte ein niederschwelliges Brückenangebot schaffen, welches den Überfluss an noch geniessbaren Lebensmitteln und intakter Ware aus dem Non-Food-Sortiment mit der physischen, psychischen und/oder sozialen Bedürftigkeit der Menschen verzahnt und damit eine grosse Lücke im sozialen Auffangnetz schliesst.
Die Abgabe erfolgt gegen einen symbolischen Unkostenbeitrag von mindestens 2.- sFr.. Somit wird niemand vom Warenbezug ausgeschlossen. Vielmehr findet eine Um- verteilung vorhandener Ressourcen statt: Finanziell besser gestellte Personen, die aus ideellen Gründen Verschwendung minimieren oder caritativ tätig sein möchten, unter- stützen mit ihrem höheren Beitrag diejenigen Personen, die auf die Abgabe des Minimalbetrags angewiesen sind. Mit diesem Angebot bietet der Verein re-serviert Begegnungen innerhalb einer sozial, kulturell und beruflich gemischten Menschengruppe und fördert somit die individuelle Ressourcenumverteilung und die gesellschaftliche Integration. Vereinsangehörige begleiten die kontrollierte Lebensmittelabgabe zur Ver- hinderung eines Missbrauchs.
Die Ziele des Vereins sind:
-
Rettung von Lebensmittel und Ware aus dem Non-Food-Sortiment
-
durch Minderung der Bedürftigkeit finanzielle Ressourcen ermöglichen
-
durch Verlagerung der Haushaltsausgaben neue Kaufkraft schaffen
-
Bespielung des Sozialraums Uster durch niederschwellige Netzwerkarbeit (partizipative Lebensmittelabgabe)
-
Unterstützung in schwierigen Lebenslagen (ökonomische, umweltbedingte, gesundheitliche)
-
Berührungspunkte schaffen durch Netzwerkarbeit (Persönliche Kontakte stärken, Selbstwert steigern, gegenseitige psychische und physische Unterstützung ermöglichen etc.)
-
Anonymität und sozialen Rückzug verhindern
-
Gleichgesinnte kennenlernen: Reduktion der Scham «versagt» zu haben in der Leistungsgesellschaft.